Der Kölner Künstler Gunter Demnig wird am 22.3.2010 in Zusammenarbeit mit der Stadt Hannover im Rahmen der stadtweiten Stolpersteinlegungen auch für den Widerstandskämpfer Franz Nause einen Stein setzen.

Ort: Kesselstraße 19, dem letzten Wohnort Franz Nauses vor der Verhaftung.

Zeit: Montag, 22.3.2010 um ca. 15.45 Uhr.

Zu diesem Termin werden Otto-Brenner-Akademie und Quartier e.V. ein kleines Rahmenprogramm anbieten. Zur Stolpersteinlegung wird neben Reden u.a. der Tochter Franz Nauses auch der Teutonia-Chor auftreten.

Am Freitag, den 26.3.2010 wird im Freizeitheim Linden um 16 Uhr eine Ausstellung von Quartier e.V. und Otto-Brenner-Akademie zu Franz Nause eröffnet, dazu wird eine Broschüre über das Leben Franz Nauses vorgestellt und um 17 Uhr wird ein Rundgang „Gegend das Vergessen“ durch Limmer angeboten. Start: Freizeitheim Linden.

Wer war Franz Nause?

Franz Nause wurde am 15.2.1903 in Achtum bei Hildesheim geboren und kam in frühen Jahren nach Limmer. Als Schlosserlehrling trat er mit 15 Jahren in die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ) ein. Mit 18 Jahren wurde er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Später trat er auch dem Reichsbanner, einer Schutzorganisation der Weimarer Republik gegen die Nazis, bei.

Franz Nause gehörte neben Werner Blumenberg zu den führenden Köpfen der sozialdemokratischen Widerstandsorganisation „Sozialistische Front“, der wohl größten regionalen Widerstandsorganisation Deutschlands. 1936 wurde Nause verhaftet und 1937 vom Volksgerichtshof Berlin als Rädelsführer wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis 1940 saß er im Zuchthaus Hameln ein, wurde dann in das Zuchthaus Brandenburg-Görden verlegt, wo er an den Folgen von Misshandlungen, jahrelanger Unterernährung und Krankheit am 20.3.1943 verstarb.

Seine Urne wurde auf dem Ricklinger Stadtfriedhof beigesetzt. Das Grab ist heute ein Ehrengrab.

1950 wurde in Limmer der ehemalige Gartenweg in Franz-Nause-Straße umbenannt.

(Infos s.a. www.quartier-ev.de unter «Linden»)