kampagneahoi | 24. Dezember 2012 um 23:39
Soeben haben wir die Ladenfläche des ehemaligen „Getränkekult“ gekapert um mit einem (un)weihnachtlichem Tanzspektakel mit Techno und Deep House gegen den geplanten Bau von Eigentumswohnungen auf dem Grundstück und gegen steigende Mieten in Linden allgemein zu protestieren.
Die ehemalige Mieterin musste ihr Geschäft an dieser Stelle bereits vor einigen Wochen aufgeben, um den Bauvorhaben der neuen Eigentümerin, der Grundstücksgesellschaft Boden&Wert, zu weichen.Während sie für ihr Geschäft glücklicherweise eine adäquate Ausweichmöglichkeit nur ein paar Häuser weiter gefunden hat, werden mit dem zunehmenden Bau von Eigentumswohnungen vielen Menschen im Stadtteil die Ausweichmöglichkeiten für bezahlbaren Wohnraum genommen. Diese Entwicklung ist Ausdruck einer kapitalistischen Gesellschaftsformation, die aufgrund immanenter Widersprüche immer mehr Lebensbereiche durchdringt und somit auch die Stadtentwicklung weitreichend beeinflusst. In Linden befinden wir uns am Anfang eines Prozesses, in dessen Verlauf wir immer weniger Möglichkeiten finden werden, die Entwicklung des unseres Lebensumfeldes (also auch des Stadtteils) mit-, geschweige denn selbst-, bestimmen zu können. Die Party-Besetzung soll ein Versuch sein, diesen Prozess zu durchbrechen. Lindens Geschichte hat bereits mehrfach bewiesen, dass sich basisorientierter Widerstand lohnt. Wenn ihr euer Leben auch selbst in die Hand nehmen wollt, fangt doch gleich heute damit an und kommt mal in der Wittekindstraße vorbei.