„Hier wohnte…“: Vortrag von Gunter Demnig über sein Projekt „Stolpersteine“

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt der Künstler Gunter Demnig. Seit 1997 erinnert er an die Opfer des Nationalsozialismus, indem er kleine Gedenktafeln aus Messing vor ihrem letzten, frei gewählten Wohnort in den Boden einlässt. „Hier wohnte…“, steht auf den zehn mal zehn Zentimeter großen Tafeln, dann Name und Geburtsdatum des Opfers und Informationen zu Deportation und Ermordung. Am Mittwoch, 23. Januar 2013, berichtet Gunter Demnig im Haus der Region, Hildesheimer Str. 18, in Wort und Bild über sein Projekt. Im Veranstaltungssaal N001 werden außerdem Informationen über Stolpersteine und Biographien von Verfolgten in Hannover gezeigt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

 


 

„Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten", ist der Kölner Künstler überzeugt. Die kleinen Denkmale im Straßenraum erinnern an die Unterdrückung, Vertreibung und Vernichtung von Angehörigen ganz unterschiedlicher Verfolgtengruppen: Juden, Sinti und Roma, Deserteure, politisch Andersdenkende, Deserteure, Homosexuelle oder Opfer der NS-„Euthanasie“.

Bislang wurden in Deutschland und weiteren europäischen Staaten über 38.000 Stolpersteine verlegt. Damit hat Demnig das weltweit größte dezentrale Mahnmal für die Opfer des Dritten Reichs geschaffen. Im Stadtgebiet Hannovers sind zurzeit 222 Stolpersteine an 65 Stellen zu sehen. Die Aktion wird unterstützt durch das städtische Projekt Erinnerungskultur und die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V..

 

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