CDU kritisiert Verwaltung: Deserteurdenkmal ist irritierend

Der beabsichtigte Ankauf eines‚Denkmals für den unbekannten Deserteur‘ irritiert in höchstem Maße kommentiert der kulturpolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, Dr. Oliver Kiaman, eine Informationsdrucksache der Verwaltung, die kurz vor dem letzten Kulturausschuss eingetroffen war und offenkundig im Schnellverfahren durch den Ausschuss gebracht werden sollte.
Die CDU-Ratsfraktion steht einem solchen Denkmal grundsätzlich äußerst kritisch gegenüber.
Wenn überhaupt, erscheint die Einbindung in ein Rahmenkonzept zur Gedenk- und Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Hannover nur unter sehr engen Voraussetzungen möglich, etwa wenn Desertion im Kontext von Unrechtsregimen thematisiert wird.
Überraschend und geradezu hemdsärmelig kommt nun der Vorschlag der Verwaltung daher: man habe weitgehend aus eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Jury gebildet nd ein Objekt ausgewählt, das als Deserteursdenkmal gewidmet und aufgestellt werden oll. Sachgerecht, so heißt es ohne jegliche inhaltliche Präzisierung weiter, wolle man
sich dem besonderen Thema „Deserteur“ nähern – den eigentlich geplanten Wettbewerb hat die Verwaltung eigenmächtig abgeblasen.
„Sich in dieser allgemein-beliebigen Weise mit Desertion auseinanderzusetzen, ist völliginakzeptabel und unzulässig zugleich“, meint auch Ratsherr Wilfried Lorenz. Er betont, dass auch der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der sich um Gedenken und Opfer von Krieg und Gewalt kümmert, das Herausheben einer Opfergruppe nicht für zielgerichtet
hält, weil es andere Opfergruppen herabsetze.
„Bedenklich erscheint auch das formale Vorgehen der Verwaltung; es ist reichlich verkürztund wird von uns insgesamt und auch im Ergebnis klar abgelehnt“, so Lorenz abschließend.

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