Zum Fall Limmerstraße 56: Das wahre Gesicht der Entmietungsfirma WohnWert

Der Bericht "Skandal hinter verschlossenen Türen" vom Juli im Lindenspiegel nachzulesen unter www.lindenspiegel.eu/archiv über die Entmietungspraxis in der Limmerstraße 56 der Herren Kindler + Fries von Wohnwert, fand erwartungsgemäß nicht die unbedingte Zustimmung der betroffenen Herren. In einem Gespräch äußerte ein Vertreter der Firma ernsthaft, es sei doch alles in Ordnung, die Witwe, eine schließlich erwachsene Frau habe freiwillig der Beendigung des Mietverhältnisses zugestimmt. Den Selbstmord ihres Gatten müsse man eben als eine Art Kolateralschaden hinnehmen; schließlich habe dieser auch aus freien Stücken gehandelt und im Grunde sei alles gut. Von einer Verletzung von Mieterrechten wollte der Vertreter gar nichts wissen. Ähnlich dümmlich ignorantes Zeug ließ WohnWert dann auch öffentlich in einem Lindener Werbeflyer verbreiten. Wäre das mit dem Selbstmord nicht so traurig, könnte man denken, man sitzt in einem lustigen Kabarett, wo die Sache mal ironisch aufbereitet wird. Das scheint bei WohnWert übliche Methode zur Durchsetzung des Geschäftsmodells zu sein.

In der HAZ vom 26. April stand zu lesen, dass die noble Firma aus der List auch bereits in der Nordstadt ihre unrühmlichen Spuren hinterlassen hat. Dort hat Wohnwert einen Altbau Im Moore übernommen, stückweise saniert und an kapitalkräftige neue Bewohner und Kapitalanleger verkauft. Einer im Dachgeschoss wohnenden Mieterin wurde mit zweifelhafter juristischer Begründung gekündigt, bzw. dieses versucht. Dabei verstieg sich WohnWert sogar zu der absurden Behauptung, die seit 40 Jahren bewohnte Etage sei bauordnungsrechtlich gar nicht zugelassen. Rechtlich hätte dann aber die Mieterin ein Anrecht auf Schadensersatz, da sie jahrelang für etwas Miete zahlte, was es offiziell gar nicht gibt. Doch die Herren Vermieter stellen sich stur. Auf damalige Anfragen der HAZ wurde nicht reagiert, ein Gesprächstermin kurzfristig abgesagt. Inzwischen hat die Mieterin ein Angebot für eine Ersatzwohnung bekommen. Diese befindet sich im Erdgeschoss eines Hauses an der Limmerstraße und soll mit 8 Euro pro Quadratmeter erheblich mehr kosten, als der Mietspiegel angibt. Pikanterweise haben die Herren von WohnWert dieses Objekt zu Jahresbeginn unter einem anderen Namen gekauft. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

hew

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