Bürgerarbeit bedroht Mindestlöhne!

„Mit der geplanten Einführung sogenannter Bürgerarbeit besteht die Gefahr des Unterlaufens von derzeit bereits gültigen Mindestlöhnen“, erklärte die Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE, Heidrun Dittrich. In bisherigen Modellversuchen in Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden „Bürgerarbeitern“ nach Angaben der Gewerkschaft Ver.di „Bruttolöhne von durchschnittlich 675 Euro“ bei 30 Arbeitsstunden in der Woche gezahlt. Das entspricht einem Stundenlohn von 5,50 Euro brutto.

„Sollten diese Modelle weiter Schule machen oder gar bundesweit wirksam werden, so würde das für viele Hartz IV Geld-Empfänger bedeuten, dass sie netto weniger bekommen als wenn sie in der Hartz IV-Leistung bleiben würden. Bürgerarbeit bedeutet dann: Arbeiten für Hartz IV oder weniger“, so die Bundestagabgeordnete.

Für „Bürgerarbeiter“ sind keine zusätzlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Arbeit, mit Verpflegung und Fahrtkosten vorgesehen. Letztlich bleibt den Betroffenen weniger Geld zum Leben als bei den menschenverachtenden Ein-Euro-Jobs. „Selbst wenn sogenannte „Bürgerarbeit“ sozialversicherungspflichtig wäre, wäre das kein Fortschritt, weil Hartz IV damit endgültig als Mindestlohn festgeschrieben wird“, erklärte Heidrun Dittrich.

Schreibe einen Kommentar