FDP : Innenstadtsperrung am Sonntag ist falsches Signal

FDP-Fraktion fordert eindeutige Absage an weitere „Aktionstage“

Die FDP-Ratsfraktion setzt ihre Kritik am „Autofreien Sonntag“ fort und hält die geschätzte Zahl von 100.000 Besuchern für völlig übertrieben. „Mönninghoff soll mal erklären, wie er das in dem riesigen Bereich der Innenstadt über einen Zeitraum von zwölf Stunden ermittelt hat“, fordert der verkehrspolitische Sprecher und Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion, Wilfried H. Engelke und vermutet: „Hier wird etwas schöngeredet: Um die Veranstaltung zu rechtfertigen, hat sie einfach jedes Jahr ein paar tausend Besucher mehr.“

Für die FDP-Fraktion wäre dann aber auch klar, dass über 400.000 Hannoveranerinnen und Hannoveraner nicht da waren und in Bezug auf die gesamte Region über eine Million nicht kommen wollten. Wie viele tausend Autofahrer außerdem durch die Absperrungen verärgert wurden, mag sich Engelke gar nicht ausdenken und erläutert die Position der Fraktion: „Unsere Kritik entzündet sich doch nicht nur an der Verschwendung wertvoller Steuergelder, sondern im Wesentlichen an der Veranstaltung an sich. An der Sperrung der gesamten Innenstadt für den Kraftfahrzeugverkehr, der damit verbundenen Gängelung der Autofahrer und vor allem der dafür von Rot-Grün und der Verwaltung herangezogenen haarsträubenden Begründung.“

Das Hauptargument der Befürworter des Aktionstages laute immer, die Menschen sollten mal erleben, dass es auch ohne Auto ginge. Engelke hält das für Unsinn: „Jeder weiß doch, dass es ohne Auto eben gerade nicht geht. Ohne Kraftfahrzeugverkehr würde alles zusammenbrechen, der komplette Wirtschaftskreislauf, die sozialen Dienste, einfach alles. Dann würde auch kein Biogemüse im Supermarkt liegen, oder soll dass der Bauer etwa mit dem Fahrrad anliefern?“

Die FDP-Fraktion kritisiert, dass die Grünen den Menschen immer einreden wollten, ohne Auto werde alles besser. „Aber das stimmt eben nicht, und das ist das Gefährliche an dieser Politik“, erklärt Engelke. „Wenn in Deutschland der Kraftfahrzeugverkehr für 12 Stunden lahmgelegt würde, hätten wir ein Desaster, das mit der Schließung der Lufträume vergleichbar wäre, die wir zurzeit immer wieder erleben. Es ist daher nicht nur hanebüchen, sondern auch brandgefährlich, den Menschen einreden zu wollen: Schafft Eure Autos ab und alles wird gut. Wer so etwas macht, handelt schlicht unverantwortlich.“ Engelke bezeichnet das als „weltfremde Politik aus dem Elfenbeinturm, wie wir sie in Hannover von rot-grün leider nur zur Genüge kennen und tagtäglich erleiden müssen.“

Die FDP-Fraktion fordert daher mit Nachdruck: „Solarfest (wieder) am Maschseeufer, ja; sonntägliche Sperrung der Innenstadt, nein!“ Engelke weiß, dass es andere Lösungen gibt: „Wir brauchen intelligente Verkehrskonzepte, müssen einen Schwerpunkt auf der Elektromobilität legen, telematische Verkehrsleitsysteme fördern und weiter an der zentralen Ampelsteuerung arbeiten; das wären Schritte in die richtige Richtung.“

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