Der Tipp des Tages: Medienhaus Linden

VORTRAG + FILM Mittwoch, 28.10. – 20 Uhr,  Eintritt frei

“Werbung bekämpfen – Kapitalismus begrenzen!” Gesellschaftskritik, Folge 9 – Teil 1
In Kooperation mit dem NLQ Hildesheim.
Werbeethische Herausforderungen in der digitalen Gesellschaft: Kommerzialisierung und Werbualisierung sozialer Interaktion in der Konsumgesellschaft
Referentin: Dr. Nina Köberer (Uni Tübingen)

Werbung ist Motor und Seismograph der Konsumgesellschaft: Ausgehend von Prozessen der Digitalisierung haben sich neue Formen der Interaktivität und Kundenbindung eröffnet, das Potenzial nutzergenerierter Kommunikation wird von der Werbebranche ausgeschöpft. Werbung durchdringt unsere Lebenswelt, das Werbesystem versucht uns (auch online) stärker aktiv einzubinden denn je, die strukturelle Macht der Werbewirtschaft ist spürbar gewachsen. Werbeformen, die von den Rezipienten selbst gestaltet werden und/oder sich durch freiwillige Unterstützung der Nutzer online verbreiten, lösen sich aus der Abhängigkeit klassischer Medien. Die Rollen von Kommunikator und Rezipient verschwimmen, die Nutzer werden selbst zu Produzenten, mit Axel Bruns gesprochen zu Produtzern.

Wie weit darf Werbung gehen – wie werbualisiert möchten wir als Gesellschaft leben?
Welchen Stellenwert sollen Konsum und Wirtschaftswachstum künftig haben? Welche Verantwortung tragen dabei werbetreibende Unternehmen, Agenturen und Anbieter von Online-Plattformen?
Über welche Kompetenzen sollten die Produtzer – speziell Kinder und Jugendliche – hinsichtlich der zunehmenden Kommerzialisierung sozialer Interaktion durch Werbung verfügen?

Film: “Surplus – Terrorized into Being Consumers”

Regie: Erik Gandini, 51:13, Swedish Television & Arte, OmU
„Dieser Film ist ein faszinierendes, kleines Kunstwerk, welches die gelebte Maßlosigkeit und den Irrsinn der Konsumgesellschaft bildlich zeichnet.
Kritiker behaupten, er wäre wegen des, als Gegenpol eingefügten Kuba/Castro-Vergleiches, kommunistische Propaganda gegen den Kapitalismus.
Richtig ist, dass es sich um einen Film handelt, welcher sich gegen den Kapitalismus richtet. Inhaltlich lässt er die Protagonisten, oder die Bilder selbst sprechen, um das System selbst entlarvend zu demaskieren. Behauptungen sind gar nicht nötig. Deswegen hassen “DIE” demaskierten Profiteure diese Art von Kritik.“
Redled72      Eintritt: frei

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